3.8.16 | Prof. Dr. Martin Zimmer, Leiter der Arbeitsgruppe Mangrovenökologie am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), ist zum neuen Mitglied der „SSC Mangrove Specialist Group“ der Weltnaturschutzunion International Union for the Conservation of Nature, IUCN berufen worden.

Damit ist der Bremer Mangrovenforscher einer von 50 Experten, die sich im Namen der IUCN für den Schutz der Mangroven einsetzen. Die Organisation erstellt seit 1962 jedes Jahr die weltweit anerkannte Rote Liste gefährdeter Arten. Sie zählt mehr als 1.000 Organisationen und Institutionen aus 161 Ländern zu ihren Mitgliedern. Über 16.000 Experten arbeiten für die Organisation und bewerten den Zustand der globalen natürlichen Ressourcen.

Die IUCN SSC Mangrove Specialist Group wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um Mangrovenexperten zusammenzubringen, Wissen zu teilen und so die Mangrovenforschung und damit verbundene Umweltschutzprojekte zu stärken. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, den Zustand der Mangroven zu bewerten, Risiken zu identifizieren und zu priorisieren, um so Maßnahmen für den Schutz der am stärksten bedrohten Arten und ihrer Lebensräume zu entwickeln.

„Mangrovenökosysteme sind bisher in der allgemeinen Wahrnehmung noch sehr unterschätzt, obwohl sie als Ökosystem ungemein wichtige Aufgaben erfüllen“, so Martin Zimmer. “Sie speichern beispielsweise enorme Mengen an Kohlenstoff und Stickstoff in ihren Sedimenten, was erheblich zum Klimaschutz beiträgt. Trotzdem gehen weltweit jährlich bis zu zwei Prozent der Mangrovenfläche durch Rodung und Abholzung verloren.”

Darum wollen sich die Mangrovenexperten in der IUCN nicht nur für den Schutz bedrohter Arten einsetzen, sondern für eine Rote Liste des Ökosystems Mangrove trommeln. Auch gegen die zunehmende Rodung von Mangrovenwäldern, um Ölpalmplantagen anzubauen, will sich die Gruppe in einem kommenden Positionspapier aussprechen.

„Als neues Mitglied der ICUN SSC Mangrove Specialist Group wird es meine Aufgabe sein, mich aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Vernetzung mit Wissenschaftlern weltweit einzubringen, so dass Mangrovenschutz in Zukunft wesentlich stärker gewährleistet ist“, erklärt Martin Zimmer.