Hermann-Credner-Preis 2017 an Dr. Nils Moosdorf vom ZMT

27.09.2017 | Im Rahmen ihrer Tagung "GeoBremen 2017" an der Universität Bremen verlieh die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) den Hermann-Credner-Preis an Dr. Nils Moosdorf vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT). Der 37-Jährige wird für seine Forschungen auf dem Gebiet der submarinen Grundwasserflüsse und zu globalen Stoffkreisläufen ausgezeichnet. Der Hermann-Credner-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 1960 jährlich an junge Geowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unter 40 Jahren verliehen.

„Mit dem Hermann-Credner-Preis ehrt die DGGV einen außergewöhnlich selbstständig und innovativ arbeitenden Nachwuchswissenschaftler, der sich auf seinem Gebiet auch international bereits einen Namen gemacht hat“, erklärte DDGV-Präsident Prof. Dr. Jan Behrmann zur Preisübergabe.

Seit seiner Doktorarbeit erforscht Dr. Nils Moosdorf die Rolle von Gesteinen in den Stoffkreisläufen der Erde wie beispielsweise Stoffflüsse von Kohlenstoff, Silizium oder Phosphor. Darüberhinaus untersuchte Mossdorf, ob künstlich beschleunigte Gesteinsverwitterung dazu beitragen könnte, die CO2 Konzentration in der Atmosphäre zu senken. Seine Erkenntnisse haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Geowissenschaft heutige Stoffflüsse besser verstehen und umfassendere Prognosen über zukünftige Stofflussänderungen geben kann.

Als Leiter einer Nachwuchsarbeitsgruppe am ZMT untersucht Moosdorf derzeit die Rolle von direktem Grundwasserabfluss ins Meer in lokalen Stoffflüssen und globalen Stoffkreisläufen. Hierbei greift er nicht nur auf eigene Geländestudien in Südostasien oder Tahiti zurück, sondern nutzt große Beobachtungsdatensätze aus veröffentlichten Studien, um neue Aspekte aus diesen Daten zu erurieren. Darüber hinaus ist auch lokales Wissen über Süßwasseraustritte für ihn eine wichtige Quelle der Information.

Prof. Dr. Hildegard Wesphal, wissenschaftliche Direktorin des ZMT, beschrieb Moosdorf in ihrer Laudatio zur Preisverleihung als „Grenzüberschreiter, der die Betrachtung von Land und Meer über disziplinäre Grenzen hinweg verbindet.“ „Der Nährstofftransport mit dem Grundwasser beeinflusst auch die marinen Ökosysteme und hat so auch potentiell Folgen für die maritime Wirtschaft“, so Westphal. „Dennoch wird diese unsichtbare, weil unterirdische, Verbindung selten betrachtet, denn kaum ein Forscher an Land blickt auf den Boden und denkt an das Meer.“

Moosdorf vereint in seiner Arbeitsgruppe neben Geologen und Hydrologen auch Biologen und Mineralogen und sieht die Chance auf neue Erkenntnisse in Grenzübertritten. „Er ist ein Vertreter einer neuen Wissenschaftlergeneration, die unsere sich wandelnde Welt in ihrer umfassen Dynamik verstehen möchte − ein Verständnis von Wissenschaft, das die DDGV heute mit dem Hermann-Credner-Preis würdigt“, sagte Westphal weiter.

Für Nils Moosdorf ist der Preis eine wichtige Würdigung seiner jungen wissenschaftlichen Laufbahn. „Ich freue mich sehr über diese heutige Ehrung und möchte nicht nur der DGGV, sondern vor allem jenen Kollegen und Kolleginnen danken, von denen ich durch angeregte Diskussionen so viel gelernt habe. Der wissenschaftliche Austausch ist für mich immer wieder spannend und inspirierend.“