6.5.16 | Die Leibniz-Gemeinschaft hat mit einem Abkommen mit dem Meeresforschungsinstitut der israelischen Universitäten in Eilat ihre Forschungskooperation mit Israel ausgebaut. Auf Grundlage des Abkommens werden sechs Leibniz-Institute gemeinsam mit dem israelischen Interuniversity Institute for Marine Sciences (IUI) interdisziplinäre meereswissenschaftliche Forschung betreiben. Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) war federführend bei dem Kooperationsabkommen.

Das Kooperationsabkommen unterzeichneten der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, und der wissenschaftliche Direktor des Interuniversity Institute for Marine Sciences in Eilat, Amatzia Genin, im April in Berlin gemeinsam mit Hildegard Westphal, Leibniz-Vizepräsidentin und Direktorin des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung in Bremen (Leibniz-ZMT), und Isaiah Arkin, Vizepräsident der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Auftakt für die Kooperation war ein Workshop von 80 Forscherinnen und Forschern aus 18 Leibniz-Instituten und sieben israelischen Universitäten und Forschungsinstituten in Berlin im Februar. Dieser schloss sich an eine Delegationsreise im Juni 2015 unter Leitung von Leibniz-Präsident Matthias Kleiner an.

Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) blickt dabei bereits auf eine langjährige Forschungskooperation mit dem IUI zurück. Beteiligt in der prinzipiell offenen Kooperation sind auch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS), das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), das Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG). Die gemeinsame Forschung zwischen dem IUI und den Leibniz-Einrichtungen wird sich zunächst insbesondere der Untersuchung der Resilienz (Widerstandsfähigkeit) von Korallen gegenüber Umweltveränderungen, der marinen Wirkstoffforschung, der Ozeanographie sowie den Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozean widmen. Neben der gemeinsamen Forschung sind unter anderem auch Methodenausbildung und gemeinsame Sommerschulen für Doktoranden geplant.

Am Golf von Akaba am Roten Meer gelegen, vereint das IUI die tropische Meeresforschung der sechs israelischen Forschungsuniversitäten und des Weizmann-Instituts. Die Hebräische Universität Jerusalem koordiniert die Einrichtung. Am nördlichsten tropischen Meer gelegen, stellt das IUI eine einzigartige Forschungsinfrastruktur dar – und ist in der Zusammenarbeit aller israelischen Partner in diesem Forschungsgebiet auch eine wissenschaftspolitische Besonderheit.