5.7.16 | Wissenschaft, Technologie und Innovation (WTI) als wichtige Eckpfeiler nachhaltiger Entwicklung der Inselstaaten im Südpazifik standen im Mittelpunkt einer zweitätigen Abschlusskonferenz des PACE-Net+ Netzwerks. Ehrengast Siaosi Sovaleni, Vizepremierminister des Inselstaates Tonga, eröffnete die Tagung in Nadi (Fidschi), zu der mehr als 100 Vertreter von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aus Europa und der Südpazifikregion gereist waren. Als einer von 16 internationalen Partnern des PACE-Net+ Netzwerks nahm auch das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) mit Wissenschaftlern und Koordinatoren an dem Dialogforum teil, das vom Fachbereich „Wissenschaft, Technologie und Umwelt“ der Universität des Südpazifiks (USP) organisiert wurde.

Im Rahmen des PACE-Net+-Programms, das von der Europäischen Kommission finanziert wird, hatten verschiedene Think Tanks wissenschaftliche Lücken identifiziert und gleichzeitig Forschungsprojekte entwickelt, von denen 21 durch den Verbund eine Anschubfinanzierung erhielten. Auf der Konferenz wurden jetzt die Projektergebnisse den Vertretern von Wissenschaft und Politik vorgestellt. Die Aktivitäten umfassten Themen wie Gesundheit, demografischer Wandel, Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, Meereswissenschaften, Tiefseebergbau, Biotechnologie, aber auch Klimawandel, Umgang mit Ressourcen oder Rohmaterialien.

Das ZMT war dabei für den marinen Bereich verantwortlich und präsentierte das Programm zur Anschubfinanzierung durch PACE-Net+. Corinna Harms, PACE-Net+-Koordinatorin am Bremer Institut, ist sehr zufrieden mit dem Erfolg der dreijährigen Maßnahme: „PACE-Net+ hat es geschafft, den Südpazifik als Region und vor allem dessen Inselstaaten auf die Agenda nationaler, europäischer und internationaler Institutionen aus Wissenschaft und Politik zu bringen. Darüber hinaus können die im Rahmen des Programms entstandenen Kooperationen, Beziehungen und Kontakte auch nach Abschluss von PACE-Net+ Bestand haben und ausgebaut werden.“ Insbesondere im meereswissenschaftlichen Bereich bestehe ein hohes Interesse an der Konsolidierung und Ausweitung der wissenschaftlichen Kooperationen, so Harms.

Am zweiten Tag lag der Fokus der Konferenz auf der Innovationsfähigkeit der Südpazifikregion in den Bereichen „Blaue Wirtschaft“ und Biotechnologie. Die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) präsentierte die Ergebnisse ihrer Studien und Beurteilungen. Demnach sei die Innovationsfähigkeit der Region hoch, bedürfe jedoch weiterer angewandter Forschung und einer intensiven regionalen Zusammenarbeit der südpazifischen Staaten untereinander und mit Europa.

Als erste Konsequenz schlossen sich daher die Universitäten der Region zu einem Verbund zusammen, um sich mit einer gemeinsamen Stimme Gehör zu verschaffen. PACE-Net+-Mitglieder und Tagungsteilnehmer beschlossen zudem weiterführende Kooperationen im Bereich Wissenschaft, Technologie und Innovation zwischen der Europäischen Union und der Pazifikregion, um so den politischen Dialog langfristig zu stärken.

Weitere Informationen zu PACE-Net+:
https://pacenet.eu/
http://www.leibniz-zmt.de/PACE-Net.html