Alessio Rovere bei der Feldarbeit (Foto. ZMT)

31.07.2018 | Der Meeresforscher Alessio Rovere wird vom Europäischen Forschungsrat für sein Forschungsprojekt „WARMCOASTS – Meeresspiegel und extreme Wellen der letzten Warmzeit“ gefördert. Rovere ist Leiter der Brückengruppe „Sea Level and Coastal Changes“, die am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung und dem MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen angesiedelt ist. Seine Forschung wird ab 2019 über fünf Jahre mit knapp 1,5 Millionen Euro gefördert.

In der Klimaforschung wird zum Vergleich oft die letzte Warmzeit, zwischen etwa 128.000 bis 116.000 Jahre vor heute, herangezogen. Dies war die Periode der Erdgeschichte, in der das Klima letztmals wärmer war als zur vorindustriellen Zeit. Der Meeresspiegel und auch die Temperaturen lagen höher als heute, die Eisschilde waren kleiner. Wie werden sich Temperaturen, der Meeresspiegel und die Masse der Eisschilde künftig entwickeln? Die Antwort darauf, vermuten Forschende wie Alessio Rovere, liegt im Verständnis der Verhältnisse der letzten Warmzeit – und ihrer Bedeutung.

„In diesem Projekt wollen wir eine multidisziplinäre Kombination von Methoden einsetzen, um den Meeresspiegel, seine Schwankungen und extreme Wellen der letzten Warmzeit zu untersuchen“, erklärt Alessio Rovere. Die Summe will er investieren, um exzellente junge Forschende einzustellen, eine verlässliche globale Datenbank über den letzten interglazialen Meeresspiegel und Wellenproxies zu erstellen sowie neue Feldflächen mit fortgeschrittenen Modellierungs- und Messtechniken zu untersuchen.

„Die Ergebnisse dieses Projektes“, ist sich Alessio Rovere sicher, „werden zum besseren Verständnis der Küstenprozesse unter etwas wärmeren klimatischen Bedingungen beitragen. Ich fühle mich geehrt, dass der ERC mich für diese prestigeträchtige Auszeichnung in Betracht gezogen hat.“ Er wertet den ERC Starting Grant auch als Zeichen für die Relevanz seiner Arbeit der vergangenen Jahre. 

Über den ERC Starting Grant

Der ERC Starting Grant wird in diesem Jahr europaweit an 403 junge Spitzenforscherinnen und -forscher vergeben, für die hohe Auszeichnung sind 3.170 Bewerbungen eingegangen. Insgesamt fördert der Europäische Forschungsrat die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit 603 Millionen Euro. Mit dem Geld soll ihnen ermöglicht werden, ihre eigenen Forschungsideen mit ihren Teams unabhängig umsetzen zu können. Für einen Zeitraum von fünf Jahren wird dabei richtungsweisende Grundlagenforschung mit maximal 1,5 Millionen Euro gefördert.