Im Jahr 2017 wurde er mit dem Hermann-Credner Preis der Deutschen Geologischen Gesellschaft ­- Geologische Vereinigung (DGGV) ausgezeichnet. | Foto: Tom Vierus, ZMT

24.04.2019 | Im aktuellen Sommersemester tritt der Geowissenschaftler Dr. Nils Moosdorf die Professur für Hydrogeologie in Küstengebieten an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Kieler Universität an. Gleichzeitig leitet er eine Arbeitsgruppe zu submarinem Grundwasserabfluss am ZMT. Nils Moosdorf wird die Schnittstelle zwischen Grundwasser und Ozean erforschen und die Auswirkungen von Änderungen im empfindlichen System Küste analysieren. In der Lehre wird er ebenfalls diese Schnittstelle thematisieren und methodisch Geographische Informationssysteme (GIS) in den Geowissenschaften vermitteln.

Im Rahmen seiner Professur und seiner Forschungsarbeit am ZMT untersucht Moosdorf neben der klassischen Grundwasseranalyse insbesondere die Einflüsse des Grundwassers auf Küstenökosysteme wie Änderungen von Bakteriengemeinschaften und Auswirkungen auf den Fischfang sowie die gesellschaftliche Bedeutung von küstennahen Grundwasserreserven. In tropischen Küstengebieten spielt Grundwasser eine wichtige Rolle zur Versorgung der Bevölkerung. Zugleich fließt dort mehr terrestrisches Grundwasser in die Meere und Ozeane als in gemäßigten Breiten.

Für seine Lehr- und Forschungsaktivitäten kann Nils Moosdorf auf Erfahrungen aus seinem Studium der Hydrogeologie an der RWTH Aachen sowie auf eine Promotionslaufbahn an der TU Darmstadt und der Universität Hamburg zurückgreifen. Am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen leitete er fünf Jahre lang eine Nachwuchsarbeitsgruppe zu submarinem Grundwasserabfluss in den Tropen. Die Arbeiten von Nils Moosdorf zur Rolle des Grundwassers an der Küste und im Erdsystem finden national und international Beachtung. Im Jahr 2017 wurde er mit dem Hermann-Credner Preis der Deutschen Geologischen Gesellschaft ­- Geologische Vereinigung (DGGV) ausgezeichnet.

„Ich freue mich, dass wir mit der Berufung von Nils Moosdorf gemeinsam mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine neue Kooperationsprofessur ins Leben rufen konnten und so die Zusammenarbeit beider Institutionen weiter stärken können“, so Professorin Hildegard Westphal, wissenschaftliche Direktorin des ZMT. „Nils Moosdorf  ist ein Grenzüberschreiter, der die Betrachtung von Land und Meer über disziplinäre Grenzen hinweg verbindet. Der Nährstofftransport mit dem Grundwasser beeinflusst auch die marinen Ökosysteme – gerade in den Tropen. Dennoch wird diese unsichtbare, weil unterirdische, Verbindung selten betrachtet, denn kaum ein Forscher an Land blickt auf den Boden und denkt an das Meer.“ Dieser interdisziplinäre Forschungsansatz ist ebenfalls von besonderer strategischer Bedeutung für den Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS) und dient der Intensivierung der Verbindung zwischen den angewandten und marinen Forschungs- und Lehrinhalten am Institut für Geowissenschaften der Kieler Universität. Die gemeinsame Berufung folgt dem Konzept „Kiel University INTERFACES“, mit dem sich die CAU der diziplin- und einrichtungsübergreifenden Forschung widmet, so Professor Ralph Schneider, Direktor des Kieler Forschungsschwerpunktes KMS.

Am Mittwoch, 15. Mai, um 16:15 Uhr hält Nils Moosdorf seine Habilitation-Vorlesung "Human impacts on the global water cycle". Mehr Infos hier.