Dr. Jialin Zhang vom ZMT zeigte den Studenten, wie man den pH-Wert des Ozeans testet | Foto: Chunxia Jiang, Hainan University

02.07.2019 | Das ZMT setzt seine Aktivitäten zum Wissensaustausch auf der Insel Hainan, China, fort und organisierte in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen anlässlich des Weltozeantages, um das Bewusstsein für die Rolle der Ozeane und die Bedeutung des Schutzes und der Erhaltung unserer Meeresumwelt zu stärken. Das diesjährige Thema des Weltozeantages lautete "Gender and Oceans" und drehte sich um die Erforschung der Geschlechterdimension in Beziehungen des Menschen zum Meer und um die Förderung der Geschlechtergleichstellung bei Aktivitäten im Zusammenhang mit den Ozeanen.

Die Aktivitäten des ZMT fanden im Juni und Juli  im Rahmen des deutsch-chinesischen Kooperationsprojekts TICAS (Tackling Environmental Change Issues of China's Coastal Aquatic Systems) unter der Leitung von Dr. Tim Jennerjahn am ZMT, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der chinesischen Staatlichen Ozeanverwaltung (SOA) gemeinsam finanziert wird.

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Dr. Jialin Zhang, Wissensaustausch-Expertin des ZMT, startete gemeinsam mit der Hainan Squirrel School, einer Organisation für Umweltbildung, eine Kampagne, um Schülern Wissen über die Ozeane zu vermitteln.  Zwei interaktive Experimente wurden für 40 Sekundarschüler entwickelt, die Meerwasserdichte und den pH-Wert veranschaulichten. Einige Tage später konnten zehen ausgewählte Schüler eine Meeresforschungsstation vor Ort besuchen. „Indem wir Experimente mit Meeresbezug in das Klassenzimmer bringen, möchten wir das Interesse der Schüler für die Meere und  Ozeane wecken“, erklärt Dr. Zhang, die in einem Interview mit dem Lokal-Fernsehen die Aktivitäten des ZMT auf der Insel bekannt machte.

Im Juli fand ein gemeinsam mit dem Hainan Ocean and Fishery Research Institute organisierter halbtägiger Workshop statt, bei dem sich 70 lokale Aquakulturzüchter über Technologien zur Abwasserbehandlung in der Aquakultur informieren konnten.

Die Aquakultur ist der am schnellsten wachsende Sektor in der Nahrunsmittelproduktion der vergangenen vier Jahrzehnten, und China zählt zu den bei weitem größten Produzenten von Aquakulturprodukten weltweit. So zeigten Ergebnisse aus dem deutsch-chinesischen Forschungsprojekt ECOLOC (Environmental Change Affecting COastal Ecosystems of Tropical China during the Anthropocene) des ZMT, dass die Abwassereinleitungen aus Aquakulturanlagen die Qualität der Küstengewässer von Hainan stark beeinträchtigen.

Daher diente der Workshop auch dazu, das Bewusstsein der Fischer auf Hainan für die Auswirkungen unbehandelter Abwässer aus der Aquakultur auf die umliegenden Ökosysteme zu schärfen. Praktikable Systeme zur Abwasserbehandlung wurden vorgestellt, die wirtschaftlich rentabel zu bauen, zu betreiben und zu warten sind, um die Umweltauswirkungen von teichbasierten Aquakulturproduktionssystemen zu reduzieren oder generell zu vermeiden.

Mit seinen Aktivitäten zum Wissensaustausch auf Hainan will das ZMT den Wert intakter Küstenökosysteme im das öffentlichen Bewusstsein verankern und durch die Einleitung eines Stakeholder-Dialogs eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schaffen. So wird neu gewonnenes Wissen aus dem ECOLOC-Projekt an verschiedene Interessengruppen weitergegeben und gleichzeitig deren Feedback eingeholt, um Umweltprobleme und weiteren Forschungsbedarf zu identifizieren.