Im Projekt sollen u.a. Hochdurchsatzsequenzierungen am ZMT tealbliert werden | Foto: Tom Vierus, ZMT

Hintergrund und Zielsetzung

Die Rate des Artensterbens ist derzeit 100-mal höher als in der geologischen Geschichte und steuert auf ein sechstes Massenaussterben zu. Der anhaltende Verlust der biologischen Vielfalt unterscheidet sich von früheren Massenaussterben auf der Erde, weil er durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.

Die Krise der biologischen Vielfalt und die Klimakrise sind zwar teilweise miteinander verknüpft, doch hat die biologische Vielfalt auch eine starke lokale Dimension und kann daher von regionalen Maßnahmen profitieren. Management-Entscheidungen sollten dabei auf Daten basieren. So ermöglicht heute beispielsweise die eDNA-Analyse (Environmental DNA) ein effizientes Screening der biologischen Vielfalt von Küstenökosystemen, ist aber bei der Anwendung auf regionale Referenzdatenbanken angewiesen, die in tropischen Ländern nur spärlich vorhanden sind.

Ziel dieses Projekts ist es, die Hochdurchsatzsequenzierungen am ZMT zu implementieren und für unsere Partner in den Tropen zu erschließen. Die in Trainings gewonnene Expertise versetzt jeden in die Lage, Biodiversität eigenständig zu überwachen, ohne auf internationale Zusammenarbeit angewiesen zu sein. Dieses Projekt ist eine Antwort auf das Bedürfnis vieler Artenreicher Länder des Globalen Südens nach Selbsthilfe, um den fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt einzudämmen.

Die folgenden Schritte sind vorgesehen:

  • Etablierung von Hochdurchsatzsequenzierungen am ZMT
  • Barcoden von 160 Fischproben mit COI und 12S Referenzen am KMFRI, Mombasa, Kenia
  • Zusammenstellung eines ONTbarcoder- und MinION-Schulungshandbuchs, sowie eines Kursprogramms
  • Implementierung eines state-of-the-art Trainingsprogramms zur Kapazitätsentwicklung
  • Schreiben von wettbewerbsfähigen Anträgen für Workshops und Sommerschulen