Elektroschrott in Agbogbloshie in Accra, Ghana, im Hintergrund sind Blechhütten zu sehen

Obwohl die Europäische Union den Export von Elektroschrott in Länder außerhalb der EU und der OECD verboten hat, werden jedes Jahr 350.000 Tonnen Elektroschrott illegal aus der EU in Entwicklungsländer exportiert.

Große Mengen davon gehen nach Agbogbloshie in Accra, Ghana. So wurde der Ort in den vergangenen 20 Jahren zu einem der größten Eletroschrott-Müllplätze der Welt.

In Agbobbloshie leben etwa 40.000 Menschen. Viele von ihnen verdienen ihren Lebensunterhalt mit Recycling, wobei sie gefährliche Praktiken wie Auslaugen und Verbrennen anwenden, um die wertvollen Metalle wie Gold, Silber und Kupfer aus dem Schrott zu extrahieren. Bei dieser Arbeit werden Giftstoffe und organische Schadstoffe freigesetzt.

Die tatsächliche Ausbreitung und Intensität der Verschmutzung in Boden, Süßwasser und Meerwasser oder die Verbreitung über die Nahrungskette sind nicht bekannt.

Im TAP-Projekt untersucht ein internationales, transdisziplinär aufgestelltes Team aus Forschenden und Partner:innen die Elektroschrottverschmutzung in der Gegend um Agbogbloshie und den Weg der Gift- und Schadstoffe in der Umwelt und entlang der Nahrungskette. Im Zuge dessen sollen Maß-nahmen zur Verbesserung der Umweltsituation entwickelt werden.

Dabei geht es auch um die Verantwortung der EU-Länder für ihren Elektroschrott, der in Ghana landet.

Projektziele:

1. Veranschaulichung der Auswirkungen extremer Verschmutzung auf die Ökosystemstruktur

2. Kartierung von Hotspots und Verschmutzungs-pfaden in Luft, Wasser und Boden in der Umgebung der Mülldeponie und Entwicklung von Vorschlägen für Gegenmaßnahmen

3. Bewertung des potenziellen Gesundheitsrisikos von Spurenmetallen in Fischen, die in Lagunen und Küstengewässern leben