20.01.2023 | Vom 4. bis 9. Juni 2023 organisiert die Association for the Science of Limnology and Oceanography (ASLO) das ASLO Aquatic Sciences Meeting 2023 in Palma de Mallorca, Spanien. Die Organisatoren beziehen das Thema der Tagung, Resilienz und Wiederherstellung aquatischer Systeme, in die Sitzungen ein und bitten um Beiträge, die sich mit diesem Themenkomplex befassen. Die Tagung findet in Präsenz statt mit einer kleinen virtuellen Komponente für diejenigen, die nicht nach Spanien reisen können.

Auf der ASLO-Tagung werden auch Forsche:innen des ZMT in Kooperation mit Partnern Sessions anbieten und laden interessierte Wissenschaftler:innen ein, Abstracts einzureichen:

SS098 Ecosystem Functions Provided by Carbonate Systems: Linking Processes to Resilience Potential (Von Karbonatsystemen bereitgestellte Ökosystemfunktionen: Verknüpfung von Prozessen mit dem Resilienzpotenzial)

Steve Doo, King Abdullah University for Science and Technology
Marleen Stuhr, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
Ines Lange, Universit
y of Exeter

Die geoökologischen Funktionen von Karbonatsystemen wie tropischen Korallenriffen und Kalkalgengebieten der gemäßigten Zonen hängen vom Gleichgewicht zwischen Karbonatproduktion, Erosion und Transport ab. Diese Prozesse steuern den Aufbau des Riffgerüsts und die Sedimentbildung und beeinflussen so die Komplexität der Lebensräume und das Potenzial, nahe gelegene Lagunen, Strände und Inseln zu erhalten.

Durch eine Vielzahl ökologischer, physikalischer und chemischer Prozesse sind Karbonatsysteme auch eng mit angrenzenden Ökosystemen und Lebensräumen wie Seegraswiesen verbunden, so dass die Konnektivität von Karbonaten zwischen diesen unterschiedlichen Ökosystemen bedeutend ist. Die zunehmende Schädigung der Ökosysteme, die steigenden Meerwassertemperaturen und die Versauerung der Ozeane führen jedoch dazu, dass die Fähigkeit der Karbonatsysteme, ihre geoökologische Funktion aufrechtzuerhalten, deutlich abnimmt. Gleichzeitig beeinflussen Umweltveränderungen die Konnektivität sowohl innerhalb als auch zwischen den Ökosystemen und verändern wahrscheinlich die physikalischen Strukturen (Geomorphologie) über größere Riffskalen hinweg.

Um zu verstehen, wie sich aktuelle und künftige Umweltveränderungen auf die Funktionsweise von Karbonatsystemen und ihre räumlich-zeitliche Vernetzung auswirken, ist ein Verständnis der verschiedenen integrativen Prozesse erforderlich, die zu den geoökologischen Funktionen beitragen (z. B. Karbonatproduktionsraten, Erosion, Transport, Ablagerung, Auflösung).

Für diese Session laden wir zu Beiträgen ein, die die geoökologische Schnittstelle erforschen, um zu verstehen, wie anthropogene Einflüsse die Funktionsweise von Karbonatsystemen verändern können. Wir bitten insbesondere um Studien, die sich mit folgenden Fragen befassen:

  • wie die Raten des Karbonatgerüsts und der Sedimentproduktion und -erosion von den Umweltbedingungen beeinflusst werden,
  • wie sich Veränderungen in der Abundanz von Karbonatproduzenten (z.B. Korallen, kalkbildende Algen, Foraminiferen) und Bioerodierer (Fische, Seeigel, Schwämme, Mollusken, Würmer, Mikroendolithen) auf die Komplexität des Lebensraums, das Riffwachstum, die Sedimentproduktion und den Transport auswirken,
  • die Auswirkungen anthropogener Veränderungen auf die Funktionen und die Vernetzung von Karbonatsystemen und
  • wie Riffmanagement und Restaurierungsmaßnahmen die Widerstandsfähigkeit dieser wichtigen Ökosysteme stärken können. Wir freuen uns auch über Beiträge, in denen neue Methoden diskutiert werden zur Quantifizierung der geoökologischen Funktionen von Karbonatsystemen und der biogeochemischen Prozesse, die Organismen und/oder Lebensräume auf verschiedenen räumlichen Ebenen miteinander verbinden.