Dieses Projekt integriert experimentelle Ökonomie und mathematische Modellierung, um den relativen Einfluss kognitiver Verzerrungen zu verstehen und zu quantifizieren, die eine Anpassung an steigenden Meerespiegel verhindern. | Foto: Achim Schlüter, ZMT

Projektbeschreibung

Die Geschichte zeigt, dass Menschen ohne eigene  Erfahrung negativer Konsequenzen geneigt sind, auf das Eintreffen von Katastrophen zu warten, ehe sie Handeln, um sich an die abzeichnende Bedrohung anzupassen. Meeresspiegelanstieg ist in diesem Zusammenhang ein klassisches Beispiel für ein Problem, das häufig als wenig bedrohlich und in weiter Ferne liegend wahrgenommen wird.

Forschung in der experimentellen Ökonomie hat eine Reihe von kognitiven Verzerrungen identifiziert, die Individuen beeinflussen, Bewertungen und Entscheidungen vorzunehmen, die systematisch von rationalen Einschätzungen abweichen. Bisher verstehen wir diese Verzerrungen, die ein adaptives Verhalten gegenüber dem Meeresspiegelanstieg beeinflussen noch nicht gut, und wissen wenig darüber, was man dagegen unternehmen kann.

Dieses Projekt integriert experimentelle Ökonomie und mathematische Modellierung, um den relativen Einfluss kognitiver Verzerrungen zu verstehen und zu quantifizieren, die eine Anpassung an steigenden Meerespiegel verhindern.

Kognitive Verzerrungen

Wir fokussieren im Wesentlichen auf sechs Verzerrungen:

(1) positive Illusionen

(2) kognitive Dissonanz,

(3) Attributionsfehler

(4) Verzerrte Risikopräferenzen

(5) Eigengruppen Präferenz

(6) Gegenwartspräferenz

 

Ansatz

Verzerrungen sind kontextspezifisch, daher verfolgen wir einen vergleichenden Ansatz, indem wir sie an zwei kulturell, politisch und sozial-ökologisch unterschiedlichen Orten untersuchen: Wakatobi-Inseln (Sumatra, Indonesien) und Nordfriesische Inseln (Schleswig-Holstein, Deutschland).

 

Projektpartner

Dr. Jana Körth (Kiel University, Germany)

Prof. Dr. Christopher Cohrs (Philipps University Marburg, Germany)

Dr. Eva Anggraini (Bogor Agricultural University, Bogor, Indonesia)