In Küstennähe ist Grundwasser besonders anfällig, weil Salzwasser die Grundwasservorräte kontaminieren kann, die dann nicht mehr genutzt werden können. | Foto: Nils Moosdorf, ZMT

Projektzusammenfassung

Grundwasser ist eine wichtige Wasserressource für viele Gegenden weltweit. Es wird zum Trinken, zum Bewässern, und für industrielle Anwendungen genutzt. Bevölkerungswachstum und gesteigerter Wasserbedarf üben allerdings erheblichen Druck auf die Grundwasserressourcen aus.

Übernutzung von Grundwasser führt reduzierter Grundwasserhöhe, zu Absenkungen der Landoberfläche und irreversiblem Verlust von Speichervolumen für Wasser. In Küstennähe ist Grundwasser besonders anfällig, weil Salzwasser die Grundwasservorräte kontaminieren kann, die dann nicht mehr genutzt werden können.

An tropischen Küsten wachsen die Bevölkerungszahlen schnell, einhergehend mit starker Industrialisierung. Dadurch ist dort der Druck auf die Grundwasserressourcen besonders schnell gestiegen, was sich absehbar nicht ändern wird.

Aufgrund der Bedeutung küstennaher Grundwasserressourcen besteht das Hauptziel dieses Projekts darin, einen jährlichen Index zu definieren, der den Grundwasserzustand entlang der globalen Küsten darstellt, wobei der Schwerpunkt auf tropischen Regionen liegt.

Das Projekt wird auf früheren Ergebnissen aufbauen, die Methoden zur Abschätzung der Grundwasserflüsse in Küstengebieten auf der Grundlage global verfügbarer Datensätze etabliert haben. Dies ist eine wichtige Methode für tropische Gebiete, da die verfügbaren lokalen hydrogeologischen Daten in diesen Regionen oft spärlich sind.

Aus einer Kombination von räumlich aufgelösten satellitenbasierten Umweltdaten und administrativ aufgenommenen gesellschaftlichen Daten soll ein Index zur Abschätzung des Grundwasserstresses entlang der globalen Küsten entwickelt werden. Da alle Eingabedaten jährliche Entwicklungen auflösen, wird der Index einen jährlichen Stand repräsentieren und sogenannte Hindcasts und Prognosen ermöglichen.

Basierend auf den Ergebnissen des Projekts können Schwerpunktgebiete identifiziert werden, in denen durch Geländearbeit und regionale Studien ein verbessertes Management des Grundwassers unterstützt werden soll.

Der entwickelte Index wird ein Tool für Entscheidungsprozesse sein, um so Schwerpunktregionen für die weitere Entwicklung des Küstengrundwassers zu identifizieren.