Forschungstauchen am ZMT
Für viele meereswissenschaftliche Fragen und zahlreiche Forschungsansätze am ZMT ist Forschungstauchen eine unentbehrliche Methode. Beispiele hierfür sind riffökologische Versuche und Bestandsaufnahmen, physiologische Untersuchungen an Rifforganismen, Messung umweltrelevanter Daten oder die Entnahme sedimentologischer und biogeochemischer Proben.
Das ZMT ist Mitglied der Kommission Forschungstauchen Deutschland (KFT) und einer von acht staatlich anerkannten Ausbildungsbetrieben in Deutschland.
Tauchzentrum
Das Tauchzentrum des ZMT (SDC) unterstützt alle wissenschaftlichen Abteilungen durch Beratung, Logistik und Schulung. Das Tauchzentrum besteht aus Wissenschaftlern und Mitarbeitern die als Ausbilder und Helfer geschult sind. Das Team wird von einem Tauchsicherheitsbeauftragten geleitet. Zusammen bilden sie neue Forschungstaucher aus und unterstützen die Mitarbeiter des ZMT bei der Planung und Durchführung ihrer Taucheinsätze. Zweimal pro Woche trainieren die Taucher des ZMT im Schwimmbad der Universität Bremen. Zu den Aufgaben der Taucheinheit zählen außerdem die Bereitstellung und Wartung der Tauchausrüstung.
Ausbildungsprogramm
Bei dem Kursprogramm handelt es sich um eine von der deutschen Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft anerkannte Berufsausbildung mit europaweit anerkanntem Abschluss als "geprüfter Forschungstaucher" und "European Scientific Diver (ESD)". Der Kurs wird einmal pro Jahr für maximal 12 Wissenschaftler und Studenten durchgeführt und findet u.a. seit 2015 in Kooperation mit dem AWI und der Universität Göteborg auf Helgoland und in Kristineberg, Schweden statt. In 2017/18 wurden erstmalig auch Studenten in Bremen und Eilat, Israel in einem insgesamt fünfwöchigem Kurs ausgebildet.
Ausbildungselemente
- Tauchtraining für fortgeschrittene Teilnehmer
- Theoretischer Unterricht, einschließlich Tauchmedizin und technische Aspekte
- Schulung bereits fachkompetenter Taucher in der Leitung von Taucheinsätzen
- Rechtliche und praktische Aspekte bei der Planung und Überwachung von Tauchprojekten
- Rettungsmaßnahmen
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Ausbildung zum geprüften Forschungstaucher nach BGR/GUV 101-023 bisher BGR/GUV-R 2112:
- Brevet CMAS Zwei-Sterne Taucher oder Äquivalent (z.B. PADI Rescue diver)
- 30 Tauchstunden im Logbuch, davon: 40 min tiefer als 25m, 700 min in 15-25m Tiefe
- Arbeitsmedizinische Untersuchung nach G31 für Taucherarbeiten
- DLRG Rettungsschwimmabzeichen Silber oder ausländisches Äquivalent
- Erste Hilfe Kurs über acht Stunden, nicht älter als 1 Jahr
- Eingangsprüfung über Kondition im Schwimmbad (35m Streckentauchen, 1 min Zeittauchen, Schwimmen auf Zeit), sowie eine schriftliche Theorie-Prüfung, die CMAS ** Niveau entspricht
Veranstaltungen
I. 2024 Kurs "Zertifizierte Forschungstaucherin/European Scientific Diver"
Das Leibniz Zentrum für marine Tropenforschung bietet in Zusammenarbeit mit dem Alfred Wegener Institute Centre for Scientific Diving (CSD), dem Institut de la Mer de Villefranche (IMEV) und dem Ausbildungsbetrieb Teraqua in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum für Binnengewässerarchäologie Hemmenhofen einen interdisziplinären und internationalen Trainingskurs zur zertifizierten Forschungstaucherin/European Scientific Diver an.
Der Kurs beginnt im Januar 2024 mit einem zweiwöchentlichen Online-Seminar. Der praktische Teil findet in zwei Blöcken im April (Frankreich - Villefranche, 2 Wochen) und Juli 2024 auf Helgoland (3 Wochen inkl. Prüfung durch das Deutsche Prüfungsamt für wissenschaftliches Tauchen) statt.
Anfragen und Anmeldungen sind an
Anmeldeschluss ist der 30.09.2023
Die Ankündigung zum Kurs (pdf) mit weiteren Infos kann hier geladen werden: Announcement_ESD_course_2024.pdf werden:
- Teil (Villefranche sur Mèr)
08.04.2024 bis 19.04.2024 - Teil inkl. Prüfung (Helgoland)
08.07.2024 bis 25.07.2024
In einm Video auf dem ZMT YouTube Kanal spricht Michael Schmid über Forschugstauchen am ZMT
Infoflyer ZMT Forschungstauchen (auf Englisch)
Forschungstauchen in den Medien
"Eine profunde Ausbildung"- Über das Berufsbild des Forschungstauchers
Unterwasser (20. August 2015)