Warum gibt es einen Neubau für das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)?

Wissenschaftspolitischer Hintergrund

Das ZMT ist seit 2009 Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) und wird vom Bund, dem Land Bremen und der Ländergemeinschaft gefördert. Als der Wissenschaftsrat das ZMT 2006 evaluierte, was zur Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft führte, empfahl er als langfristiges Ziel einen Neubau für das Institut.

An seiner Empfehlung, einen Neubau für das ZMT zu errichten, hielt der Leibniz-Senat bei der Evaluierung im Jahr 2013 fest.

Auch der Internationale Wissenschaftliche Beirat des ZMT hat sich in seinen jährlichen Begutachtungen des Instituts wiederholt für ein neues ZMT-Gebäude ausgesprochen.

Sachlage

Die Anzahl der Beschäftigten am ZMT hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt und betrug zuletzt 160 Mitarbeitende (Stand April 2023).

Derzeit ist das ZMT auf fünf angemietete Gebäude (Fahrenheitstr. 6 mit Annex, 8, 10 und Wiener Straße 7) verteilt und verfügt zusätzlich über ein Trockenlager (Hochschulring 40), was einen hohen Verwaltungs-, Organisations- und Kostenaufwand verursacht.

Unter der räumlichen Trennung von Abteilungen und Arbeitsgruppen leiden Kommunikation, Kooperation und Kreativität – Geschäftsprozesse werden beeinträchtigt.

Was bringt der Neubau dem Land Bremen und dem ZMT?

In der Ausführungsvereinbarung zum GWK-Abkommen über die gemeinsame Förderung der Mitgliedseinrichtungen der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. geht die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von der Unterbringung einer Leibniz-Einrichtung in einer Liegenschaft des Sitzlandes aus. Durch den Neubau verbessert sich zum einen die räumliche Situation des ZMT, und zum anderen wird das Institut in Zukunft in einer landeseigenen Liegenschaft untergebracht sein.

Für das ZMT ist der Neubau essentiell für seine inhaltliche und personelle Weiterentwicklung und somit für die Sicherung seiner Zukunftsfähigkeit. Der Neubau stellt nicht nur eine räumliche Verbesserung durch die Deckung des Flächenbedarfs dar, sondern wird damit einhergehend auch die Grundlage für Ausbau und Intensivierung inter- und transdisziplinärer Projekte sein. Unter einem gemeinsamen Dach werden Prozesse und Abläufe für ein effizientes Zusammenarbeiten und zur Förderung von Kooperation und Kreativität optimiert.

Was soll der geplante Neubau umfassen?

Das ZMT plant den Neubau eines Funktionsgebäudes zur Abdeckung dringend benötigter zusätzlicher Büro-, Labor- und Lagerkapazitäten und zur Zusammenführung der bisher auf insgesamt fünf Standorte verteilten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Standort.

  • Unterbringung aller Beschäftigten des ZMT in einem Gebäude
  • adäquate Infrastruktur, Ausstattung, Versorgung und Technik sowie voll funktionale Sicherheits-, Warn- und Rückfallsysteme
  • Erweiterung der Bruttogeschossfläche auf etwa 9.000 m2
  • Raumstandards: wandelbar, barrierefrei, ausbaufähig
  • Räume die…
  • …dem interdisziplinären und kooperativen Ansatz des ZMT gerecht werden,
  • …die Werte (Transparenz, Offenheit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, Wertschätzung) erlebbar machen
  • …die Rolle als zentrale Plattform für den Austausch der Akteure unterstützen
  • Sicherstellung einer entgeltfreien Unterbringung des ZMT in einer landeseigenen Liegenschaft gem. Statuten der Leibniz-Gemeinschaft

Wo soll der ZMT-Neubau entstehen?

Das neue Gebäude soll in der Otto-Hahn-Allee / Ecke Konrad-Zuse-Straße im Bremer Stadtteil Horn-Lehe (Technologiepark) gebaut werden.

 Grundstück Otto Hahn Allee

Blick auf das Gelände Ecke Otto-Hahn-Allee / Konrad-Zuse-Straße


Wie hoch sind die Kosten für den Neubau?

Der Flächenbedarf ergibt nach einer vom Wissenschaftsressort im Jahr 2014 bei der HIS-Hochschulentwicklung in Auftrag gegeben Machbarkeitsstudie und dem Kostenrichtwert für Hochschulgebäude der Bauministerkonferenz Gesamtkosten in Höhe von 34,8 Mio. Euro.

Wer trägt die Kosten für den Neubau?

Die Kosten für den Neubau von 34,8 Mio. Euro tragen zur einen Hälfte der Bund und zur anderen Hälfte das Land Bremen. Im April 2027 soll nach aktuellem Planungsstand das Gebäude an das ZMT übergeben werden.

Wer ist an dem Projekt ZMT Neubau beteiligt?

Das ZMT ist Bauherr und wird durch die auf Bau- und Mietrecht spezialisierte Bremer Anwaltskanzlei Ganten Hünecke Bieniek & Partner sowie durch das erfahrene Architekturbüro Schwanewedel | Bollmann | Frenz | Ehm bei dem Neubau begleitet. Das Unternehmen Drees & Sommer übernimmt die Projektleitung und -steuerung. Die Objektplanung wurde dem auf klimagerechtes Bauen spezialisierten Architekturgestalter SWAP Architekten übertragen. In der Forschungspolitik des Landes Bremen sind in der Abteilung 2 – Hochschulen und Forschung – die beiden Referate 21 – Hochschulen und Hochschulpolitik – sowie 22 – Wissenschaftsplanung und Forschungsförderung – zuständig.

Innerhalb des ZMT gibt es ebenfalls eine Projektgruppe Neubau ZMT, bestehend aus der Geschäftsführung, die von erfahrenen Kolleg:innen kompetent begleitet und tatkräftig unterstützt wird:

Christian Brandt (Leitung Technische Dienste), Elke Kasper (Kommunikation und Öffentliche Zonen), Silvia Hardenberg und Donata Monien (MAREE und Labore), Janine Reinhard („Future Work“), Andrea Daschner (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Bernd Görtler (betriebliche Sicherheit), Fabian Hüge (Betriebsrat).

Regelmäßig wöchentlich bzw. alle zwei Wochen treffen sich die respektiven Projektgruppen für zwei Stunden zu ihrem Jour Fixe.