Die Abteilung Biogeochemie und Geologie erforscht Veränderungen der abiotischen Umwelt und ihre Verbindung zur biotischen Welt über geologische Zeiträume.
Die abiotische Umwelt reagiert auf natürliche und anthropogene Veränderung durch veränderte Stoffflüsse. Dies wiederum beeinflusst die Biosphäre und Diensteistungen der Ökosysteme. Sedimentströme, die durch eine veränderte Landnutzung oder als Folge der Mangrovenzerstörung entstehen, beeinträchtigen die Gesundheit von Korallenriffen. Die Schädigung von Seegraswiesen sowie Sandabbau können zu starker Küstenerosion führen. Durch den steigenden Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft kommt es zur Eutrophierung, die in Faunenvergesellschaftungen zu einer Verschiebung von photischen oder photosymbiontischen zu heterotrophen Organismen führt.
Gleichzeitig stehen uns Archive der Umweltveränderungen in Form von physikalischen und chemischen Indikatoren zur Verfügung, wie z.B. Sedimentkerne und Skelette von Meereslebewesen, die Aufschluss über Nährstoffgehalt, Versauerung, Wachstumsraten kalkbildender Organismen, Veränderungen bei der Sedimentzufuhr usw. geben.
Die Abteilung Biogeochemie und Geologie erforscht primär die Reaktion tropischer Systeme auf natürliche und anthropogene Veränderungen. Studien aktueller Gegebenheiten, die mit Rekonstruktionen in für den Menschen relevanten Zeiträumen kombiniert werden, ermöglichen es uns, zukünftige Entwicklungsszenarien zu erforschen. Unsere Studien, die vom Küstenhinterland über Küstenökosysteme bis hin zur Tiefsee reichen, bieten eine integrative Perspektive über das Kontinuum zwischen Land und Meer.
Auf Grundlage eines empirischen und standortunabhängigen, auf Datensammlungen gestützten Ansatzes entwickeln, kalibrieren, testen und verfeinern wir Szenarien zukünftiger Entwicklungen. Unsere Toolbox enthält dabei biogeochemische, sedimentologische, geochemische und mikrobiologische Methoden.
Die Abteilung leistet ihren Beitrag zu den Zielen des ZMT, indem sie die physikochemischen Auswirkungen menschlichen Handelns erfasst und mit dem Ökosystem in Verbindung bringt. Da die größten Daten- und Wissenslücken über die abiotische Umwelt weltweit nach wie vor im Bereich der Tropen zu finden sind, erweitern wir mit unseren Daten auch die Datenbanken für globale Umweltveränderungen.