Bürgermeisterin Linnert mit Stadtrat Madlala und den „Ocean Champs“ | Foto: Senatspressestelle

07.06.2018 | Während einer gemeinsamen Delegationsreise von Senat und Handelskammer nach Südafrika und Namibia besuchte Bremens Bürgermeisterin Karoline Linnert junge Nachwuchs-Meeresschützer in der südafrikanischen Stadt Durban. Die Ausbildung von 15 sogenannten „Ocean Champs“ läuft im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen Bremen und Durban zur Marinen Umweltbildung. Das Projekt wird von Bremen finanziell unterstützt, der Wissensaustausch wird unter anderem vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) gefördert.

„Die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastik betrifft alle Menschen auf der Welt und wir können diese Herausforderung nur gemeinsam meistern. Die Ausbildung und Arbeit der „Ocean Champs“ in Bremens Partnerstadt Durban ist vorbildlich und leistet einen Beitrag zur Lösung der Problematik“, erklärte Bürgermeisterin Karoline Linnert kürzlich nach ihrem Besuch des Kooperationsprojektes „Bremen-Durban Netzwerk für Marine Umweltbildung“.

Dr. Nicolas Dittert, kaufmännischer Direktor des ZMT, erklärt: „Das Projekt der Ocean Champs im Rahmen des Bremen-Durban Netzwerks für Marine Umweltbildung zeigt, wie Wissensaustausch vor zwischen Partnern erfolgreich umgesetzt werden kann. Bildung ist in allen Ländern der Erde außerordentlich wichtig. Für die nachhaltige Bekämpfung von Armut kommt Bildung aber eine ganz besondere Bedeutung zu. Projekte zur Kapazitätsentwicklung zu unterstützen, stellt einen wichtigen Teil unserer Institutsmission dar.“

Die „Ocean Champs“ erfahren – gefördert durch ein Stipendium der Stadt Durban –, welche Folgen die Meeresverschmutzung durch Plastik hat, lernen, Boden- und Wasserproben zu nehmen, eignen sich Wissen über den Klimawandel und seine Folgen an, erfahren Wissenswertes über die Rolle von Mangroven und organisieren eigene Projekte, wie beispielsweise Strand-Reinigungsaktionen. Linnert erfuhr von den angehenden „Ocean Champs“, dass sie erfolgreiche Überzeugungsarbeit in den Communities leisten und andere Menschen für die Problematik sensibilisieren.

Das Projekt „Ocean Champs“ umfasst insgesamt drei verschiedene Bereiche: neben den 15 jungen Erwachsenen sollen ab Anfang Juli auch 35 Siebtklässlerinnen und Siebtklässler zu jungen „Ocean Champs“ ausgebildet werden. Sie sollen ermutigt werden, sich für das Schulfach „Marine Umweltbildung“ zu interessieren und lernen das Meer besser kennen. Viele Kinder in Durban können nicht schwimmen und haben Angst, im Meer zu baden, weil sie sich vor Seeschlangen fürchten, die es dort jedoch gar nicht gibt. Der dritte Ausbildungsgang der „Ocean Champs“ richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die bereits Wissen in der Marinen Umweltbildung haben und nun noch zusätzliche Informationen als „Training for the Trainer“ bekommen sollen.

Alle drei Gruppen sollen auf ihre Weise als Multiplikatoren in Durban fungieren und ihr Wissen weitertragen. Für die jungen Erwachsenen soll sich aus der zweijährigen Ausbildung darüber hinaus eine größere Vielfalt an Berufsmöglichkeiten ergeben, ob als städtischer Angestellter in der Kommunalverwaltung oder als Freiberuflerin in der Tourismusbranche.

„Ein gutes Beispiel für lebendige Städtepartnerschaft“, freute sich Karoline Linnert. „Wir unterstützen uns gegenseitig, lernen voneinander und erreichen mit relativ wenig Geld, dass die kommenden Generationen Berufsperspektiven entwickeln und einen genaueren Blick auf ihre Umwelt und die Klimafolgen haben. Das nenne ich nachhaltig.“

Siehe auch Newsmeldung "Bremen und Durban gemeinsam für saubere Meere - Kick-off am ZMT" vom 22.1.2018