Prof. Dr. Lena Gipperth, Professorin für Umweltrecht an der Universität Göteborg in Schweden | Foto: Universität Göteborg

17.09.2018 | Am 20. September um 17 Uhr hält die schwedische Umweltrechtsexpertin Prof. Dr. Lena Gipperth am ZMT in Bremen einen englischsprachigen Vortrag über den Schutz der Küsten und Ozeane vor chemischer Verschmutzung. Heutzutage gibt es eine enorme Anzahl von industriell hergestellten chemischen Stoffen, immer mal wieder machen einige davon Schlagzeilen – meistens, wenn sie im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich für Mensch oder Tier zu sein. Regelmäßig werden neue Chemikalien auf den Markt gebracht, ohne ausreichende Kontrolle darüber, wo sie eingesetzt werden oder schlussendlich landen, sagt die BEST-Vortragende Lena Gipperth von der Universität Göteborg. Der Schutz der Meere vor Verschmutzung mit Chemikalien sei immer noch unzureichend in der internationalen Gesetzgebung verankert und auf wenige gefährliche Stoffe beschränkt, meint die Forscherin.

Obwohl der Einsatz von Chemikalien inzwischen stärker gesetzlich reglementiert sei und verschiedene Stufen der Wertschöpfungskette abdecke, hinke die Gesetzgebung der raschen Entwicklung neuer Chemikalien noch weit hinterher, so Gipperth. Darüber hinaus würden Umweltrisiken von Chemikalien nicht in deren Kombination mit anderen chemischen Stoffen, sondern individuell bewertet und behandelt.

Am Beispiel einer Studie über die Chemikalienströme ins Meer im Westen Schwedens und deren gegenwärtige rechtliche Kontrolle zeigt die Wissenschaftlerin, wie notwendig Rechtsreformen zur Entwicklung eines nachhaltigeren Chemikalienmanagements sind.

Im Anschluss an den Vortrag diskutiert Lena Gipperth unter anderem mit Dr. Berit Brockmeyer vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), zu deren Aufgaben auch die Schadstoffüberwachung in Wasser und Sedimenten von Nord- und Ostsee gehört.

Zur Person:
Lena Gipperth arbeitet als Professorin für Umweltrecht an der Universität Göteborg in Schweden. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der rechtlichen Umsetzung von Umweltzielen, insbesondere in Bezug auf Wasser und Meeresressourcen. Sie war an mehreren trans- und multidisziplinären Forschungsprogrammen beteiligt und ist nun Teil des FRAM Centre for Future Chemical Risk Assessment and Management Strategies‘. Seit 2015 ist sie Direktorin des fakultätsübergreifenden Zentrums für Meer und Gesellschaft an der Universität Göteborg.

Über die »Bremen Earth and Social Science Talks«:
In seiner Reihe BEST (»Bremen Earth and Social Science Talks«) lädt das ZMT international renommierte Wissenschaftler nach Bremen ein und bietet ihnen ein Forum, um neueste Ergebnisse und kreative Ansätze aus ihrer Forschung zu präsentieren und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu wagen. Ziel der Vortragsreihe ist es, Denkanstöße zu geben und Diskussionen über ein breites Themenspektrum an den Schnittstellen von Natur- und Sozialwissenschaften anzuregen.

Titel: »Protecting the coast and the ocean from chemical pollution«
von Dr. Lena Gipperth, Professorin an der Universität Göteburg, Schweden
Datum: Donnerstag, 20. September 2018
Uhrzeit: 17:00 - 18:30 Uhr
Ort: Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Seminarraum, Fahrenheitstr. 6, 28359 Bremen