Foto: Tobias Mildenberger

20.11.2019 | Der neueste Editor's Choice Artikel des ICES Journal of Marine Science ist eine Publikation von Prof. Matthias Wolffs Arbeitsgruppe "Ressourcenmanagement" und anderen Autoren, in der die Forscher die Grenzen von Methoden testen, die bei einer Beurteilung von Fischbeständen auf Basis geringer Datenmengen verwendet werden.

Eines der schwierigsten Probleme in der Fischerei ist die Beurteilung des Zustands von Fischbeständen, über die es nur wenig Daten gibt. In der Vergangenheit sind zahlreiche längenbasierte Methoden entwickelt und angewandt worden, um über den regionalen Status der Befischung verschiedener Arten zu berichten. Diese Methoden verwenden Längendaten als primären Input, es können jedoch die Schätzungen des Fischbestandes aufgrund unterschiedlicher Modellannahmen variieren. Die Leistung dieser Methoden muss geprüft werden, um festzustellen, welche unter verschiedenen Umständen die genauesten sind.

In ihrem Beitrag "Performance evaluation of data-limited, length-based stock assessment methods" testeten die Autoren diese Modelle, indem sie große Fischpopulationen simulierten und dann die Modellschätzungen mit dem tatsächlichen Status verglichen. Die Ergebnisse zeigten die Verzerrungen und Ungenauigkeiten jeder Methode bei verschiedenen Szenarien des Lebenszyklus der Fische, ihrer Nutzung und Rekrutierung. Alle Methoden haben Probleme bei der Beurteilung kurzlebiger Arten und sind weniger genau bei der Analyse von Beständen, die stark über- oder unterbewirtschaftet sind.

Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der Prüfung von Methoden zur Beurteilung von Fischbeständen im Rahmen verschiedener Szenarien, um deren Stärken und Schwächen zu ermitteln. Die handwerkliche Fischerei ist schwer zu überwachen und daher oft arm an Daten. Der Vergleich und die Auswertung geeigneter Beurteilungsmethoden für die datenarme Fischerei tragen zum nachhaltigen Management von Fischbeständen bei, indem sie die Grenzen von Methoden aufzeigen.

Publikation

https://academic.oup.com/icesjms/advance-article/doi/10.1093/icesjms/fsz212/5621359