19.03.2021 | Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen sehr positiv beurteilt und empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des ZMT fortzusetzen.

In seiner Stellungnahme zur Evaluierung vom 18. März 2021 hebt der Leibniz-Senat die „hohe Relevanz der Arbeiten des ZMT für das Umweltmanagement in tropischen Küstenregionen“ hervor und lobt die Entwicklung der wissenschaftlichen Publikationen und der Drittmitteleinwerbung sowie die Mitwirkung des ZMT in internationalen Forschungskonsortien.

Das Gremium unterstreicht die zentrale Rolle der interdisziplinären Forschung des ZMT und die Wichtigkeit der engen Verbindung von Natur- und Sozialwissenschaften für den Erfolg des Instituts.

Besonders würdigt der Ausschuss, dass sich das Institut um den Transfer seiner Erkenntnisse in den Partnerländern verdient mache und viel zur Entwicklung von Kompetenzen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft beitrage.

Die Initiativen des ZMT im Bereich des Datenmanagement, insbesondere die institutionelle Förderung von Data Science werden in der Beurteilung ebenfalls äußerst positiv hervorgehoben.

„Wir freuen uns sehr über diese wunderbare Nachricht und die positive Beurteilung unseres Instituts. Die Bestätigung unserer Forschungsstrategie und Digitalisierungsinitiative durch den Leibniz-Senat zeigen uns, dass sich das ZMT auf einem erfolgreichen Weg befindet“, so Dr. Werner Ekau, wissenschaftlicher Geschäftsführer (kommissarisch) des ZMT. „Das tolle Ergebnis ist vor allem der Expertise unserer hochengagierten Mitarbeiter:innen zu verdanken, denen wir an dieser Stelle von Herzen danken möchten.“

Die Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, gratuliert dem ZMT zu der erfolgreichen Evaluierung: „Ich freue mich sehr über die aus dem Bewertungsbericht hervorgehende, sehr positive Bewertung des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT). Es zeigt wieder einmal, dass bei uns exzellente Spitzenforschung ‚Made in Bremen‘ betrieben wird. Das international renommierte ZMT ist ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen und überregionalen Meeres-, Küsten- und Klimaforschung im Land Bremen.“

Dr. Nicolas Dittert, kaufmännischer Geschäftsführer des Instituts, ergänzt: „Wir konnten darüber hinaus zeigen, dass sich das ZMT in den vergangenen sieben Jahren auch den neuen Herausforderungen in der Digitalisierung und im wissenschaftlichen Datenmanagement erfolgreich gestellt hat. Die positive Evaluierung und die damit einhergehenden Empfehlungen der Kommission ermutigen uns, unseren eingeschlagenen Weg gezielt weiterzugehen.“

Die Corona-bedingt schriftliche Evaluierung fand im Frühjahr 2020 statt, der geplante Evaluierungsbesuch musste aufgrund der Pandemie ausfallen. Zu dieser Zeit leitete Prof. Dr. Hildegard Westphal als wissenschaftliche Direktorin das ZMT und bereitete die Evaluierung vor. „Das ZMT hat seine Vorreiterrolle in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit in den Tropen erfolgreich ausgebaut und mit hervorragenden wissenschaftlichen Ergebnissen gekrönt. Die positive Evaluierung kann das ganze ZMT-Team stolz machen“, so Westphal.

Die nächste Evaluierung des ZMT wird turnusgemäß nach sieben Jahren im Jahr 2027 stattfinden.

Link zur vollständigen Senatsstellungnahme auf der Webseite der Leibniz-Gemeinschaft: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/das-evaluierungsverfahren-der-leibniz-gemeinschaft/senatsstellungnahmen.html

Hintergrund:
Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung.

Grundlage für die Bewertung ist eine schriftliche Unterlage der Einrichtung, außerdem im Regelfall ein Evaluierungsbesuch am Institut. Soweit derzeit pandemiebedingt Evaluierungsbesuche entfallen müssen, erfolgt die Bewertung über ein Ersatzverfahren mit digitalen Sitzungen und schriftlichen Einschätzungen.

Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das bewertete Institut Stellung nehmen kann. Auf dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält.

Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen widmet sich in Forschung und Lehre dem besseren Verständnis tropischer Küstenökosysteme wie Mangroven, Seegraswiesen, Korallenriffen, Ästuaren und Auftriebsgebieten. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu ihrer Struktur und Funktion, ihren Ressourcen und ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber menschlichen Eingriffen und natürlichen Veränderungen. Mit seiner Arbeit schafft das Institut eine wissenschaftliche Grundlage für den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieser Lebensräume. Das ZMT führt seine Forschungsprojekte in enger Kooperation mit Partnern in den Tropen durch, wo es den Aufbau von Expertise und Infrastruktur auf dem Gebiet des nachhaltigen Küstenzonenmanagements unterstützt. Das ZMT ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Weitere Informationen unter www.leibniz-zmt.de

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen  u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen mehr als 20.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de