Zusammenfassung:
Das Leben auf der Erde ist heute für alle Lebewesen eine Herausforderung. Die extrem beschleunigte Entwicklung der Weltbevölkerung und der Technologie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat der Menschheit zwar große Errungenschaften gebracht, aber auch Belastungen verursacht. Diese spiegeln sich in häufig verwendeten Begriffen wie "Klimakrise", "Biodiversitätskrise" und "Wasserkrise" wider. Die Notwendigkeit und der Wille zum Handeln sind in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) dokumentiert. Ein großer und wachsender Teil der Weltbevölkerung lebt in Küstengebieten und ist wirtschaftlich von deren Ressourcen abhängig. In diesem Zusammenhang ist Wasser von größter Bedeutung: als Verbindung von Land und Ozean, als Ressource an sich, als Lebensraum für Wasserlebewesen, als wichtiger Kohlenstoffspeicher und als Transport- und Transformationsmedium.
Es gibt separate Nachhaltigkeitsziele für Wasser an Land, SDG 6 "Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen", und für den Ozean, SDG 14 "Leben unter Wasser". Der Source-to-Sea-Ansatz legt einen Fokus auf Wasser als verbindendes Element zwischen Land und Ozean und darauf dass alles, was wir an Land tun, einfach durch den Wasserfluss und die damit verbundenen menschlichen Aktivitäten Auswirkungen auf die stromabwärts gelegenen Küstengebiete und den offenen Ozean haben kann.
Wassermanagement erfordert demzufolge einen ganzheitlichen Ansatz, der die Ziele der SDGs 6 und 14 kombiniert, um größere Vorteile für das System Erde und die Menschheit zu erzielen. Das Konzept wurde von der Action Platform for Source-to-Sea Management (S2S-Plattform) entwickelt. Es handelt sich um eine Multi-Stakeholder-Initiative, der auch das ZMT angehört, zum Austausch und zur Generierung von Wissen sowie zur Entwicklung gemeinsamer Maßnahmen für ein verbessertes Wassermanagement. Die Vision ist es, eine nachhaltige Entwicklung über das gesamte Land-Süßwasser-Meer-Kontinuum hinweg zu ermöglichen. Die strategischen
Ziele des S2S-Konzeptes sind (i) die Stärkung der Partnerschaft zwischen Akteuren und Initiativen, (ii) die Verbesserung des Verständnisses für die S2S-Verbindungen, (iii) die Förderung der Unterstützung von S2S-Maßnahmen und (iv) die Umsetzung von Maßnahmen vor Ort.