19.10.16 | EMERSA* ist ein neues Forschungsprojekt, das im Rahmen des Schwerpunktprogramms SPP 1889 "Regional Meeresspiegelanstieg und Gesellschaft" für drei Jahre gefördert wird und jetzt mit einem wissenschaftlichen Workshop am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) startete. Partner des artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit (Uni Bremen), der Universitas Indonesia und Mitglieder der Arbeitsgruppe Entwicklungs- und Wissenssoziologie kamen kürzlich zu einem Austausch zusammen. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Prof. Dr. Michael Flitner koordinieren das EMERSA-Projekt.

Im interdisziplinären Forschungsprojekt EMERSA untersuchen Wissenschaftler, wie Strategien und Standard-Praktiken für das Lebens mit Meeresspiegelanstieg in Millionenstädten einerseits von internationalen Geldgebern und der Organisationen der Zivilgesellschaft kommuniziert und andererseits von Akteuren vor Ort aufgenommen werden, nachdem sie in Kontext gestellt, politisch legitimiert und teilweise auf internationaler Ebene erneut zirkuliert wurden, und so die zu erwartenden lokalen Lernverläufe für eine Anpassung an Veränderung formen.

Diese ‚Wandern’ von materiellen Erzeugnissen oder des Imaginären, von Diskurs, oder sozialen Praktiken wird als „epistemische Mobilität“ bezeichnet. Der zirkulierende Diskurs und die vorherrschende Praxis wiederum spielen eine wichtige Rolle, um die Steuerung von Umweltrisiken zu verstehen, da sie Strategieverläufe beeinflussen, angegriffene Abhängigkeiten zerbrechen und transformativen Wandel herbeiführen kann.

Im Rahmen von EMERSA-Projekt fokussieren sich die Forscher auf an den Küsten gelegenen Millionenstädte Südostasiens – Jakarta, Manila und Singapur. Partner vor Ort sind die Universitas Indonesia, die Universität der Philippinen und die Nationaluniversität Singapur.


* Epistemic Mobilities and the Governance of Environmental Risks in Island Southeast Asia