Schülerprojekt Meer-Essen | Foto: Lara Stuthmann, ZMT

07.03.2023 | Was essen wir eigentlich in der Zukunft? Klimawandel, Bevölkerungswachstum und knappe Ressourcen machen diese Frage so aktuell wie nie. Eine mögliche Antwort darauf könnte sein: Gemüse aus dem Meer. Dem Vormarsch des Meeresgemüses auch auf deutschen Tellern könnte jedoch hierzulande die fehlende Akzeptanz der Menschen im Weg stehen, die Algen vor allem vom Baden im Meer oder dem Strandspaziergang kennen.

In einem neuen Projekt wird Lara Stuthmann vom ZMT in Kooperation mit Dr. Martina Osmers vom Schullabor der Chemie an der Universität Bremen erste Schritte unternehmen, um jungen Generationen die Skepsis gegenüber Algen-basierten Lebensmitteln zu nehmen. Es werden altersgerechte Module entwickelt, damit Schüler: innen der Klassenstufen 5 - 6 und 10 -12 bei einem Besuch im Schullabor den Organismus Alge mit allen Sinnen kennenlernen. Experimente in Kleingruppen, aufbereitete Informationen und Verkostungen sollen die Schüler:innen befähigen, zukünftig offener gegenüber Algen als Lebensmittel auftreten zu können.

Denn marine Algen sind durch Inhaltsstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Mineralien und Antioxidantien nicht nur gesund, sie schmecken auch noch hervorragend. Im Vergleich zur Landwirtschaft braucht der Anbau des Meeresgemüses außerdem deutlich weniger Frischwasser, Dünger und Ackerfläche. Algen machen bereits jetzt den Großteil der marinen Aquakulturproduktion aus und in vielen asiatischen Ländern sind sie traditionell fester Bestandteil des Speiseplans.

Lara Stuthmann ist Expertin auf dem Gebiet der essbaren Meeresalgen. In ihrer Promotionsarbeit untersucht sie vor allem eine als Meerestraube oder auch grüner Kaviar bezeichnete Algenart (Caulerpa lentillifera). In Kooperation mit dem Institute of Oceanography (IO) in Vietnam, wo Meerestrauben bereits seit langem in Aquakultur angebaut werden, geht sie der Frage nach, welches Potenzial als gesundes Nahrungsmittel in dieser Alge steckt.

Das Schülerprojekt ist im Dezember 2022 gestartet. Schulklassen können sich ab Mai 2023 über das Schullabor Chemie der Universität Bremen anmelden. Das Projekt soll im Juni auch auf dem diesjährigen Open Campus der Universität Bremen und ihrer Partner auf der Pagodenmeile vorgestellt werden.